125 Millionen Euro Kreditverlust bei Hypo Tirol

Der Name Hypo scheint nach wie vor für schlechte Schlagzeilen gut zu sein, doch dieses Mal betrifft es die Hypo Tirol in Österreich. Diese hatte vor allem in Italien viele Kreditgeschäfte hauptsächlich im Immobilienbereich unterstützt, ohne diese wirklich weiter zu prüfen. Das hat
nun zu einer negativen Wertberichtigung um rund 125 Millionen Euro geführt.

In Wien führt man die Probleme auf die sehr schnelle Expansion der landeseigenen Hypo Tirol zurück. Eine eigens zu diesem Zweck eingesetzte Taskforce kam zu diesem Schluss, als die Kreditgeschäfte der Hypo Tirol durchleuchtet wurden. Kriminelle Energie wird demnach definitiv ausgeschlossen, dennoch ermittelt die Staatsanwaltschaft in Wien wegen Korruptionsverdachts. Die Untersuchungen haben weiter ergeben, dass ca. 37% aller nach Italien vergebenen Kredite faul sind. Im eigenen Lokalmarkt sei dies schlicht viel zu hoch, berichtet das Portal Kredite.net.

Zumeist handelt es sich dabei um Immobilienfinanzierungen wie beispielsweise Einkaufszentren, touristische Projekte wie Skilifte etc. in Bozen, am Gardasee und anderen Destinationen im italienischen Südtirol. Der Großteil der faulen Kredite wurde dabei zwischen 2002 und 2008 vergeben.

Der damalige Vorstand der Hypo Tirol weist derweil sämtliche Schuld von sich. Vielmehr habe er diese Machenschaften sogar gestoppt, ursächlich war die Vergabe von Krediten über dritte Vermittler. Diese haben die Kreditgeschäfte eingefädelt, wobei die Verträge nicht weiter geprüft wurden; dadurch habe dann das Kontroll- und Risikomanagement komplett versagt. Verschärft worden sei die Situation zusätzlich durch die aktuell fallenden Immobilienpreise.