Mieten oder kaufen?
Die Zinsen steigen wieder an. Das war früher oder später zu erwarten, denn die Niedrigzinsphase der vergangenen Jahre konnte nicht ewig anhalten. Viele haben die Gunst der Stunde rechtzeitig genutzt und wurden vom Mieter zum Wohneigentümer. Wer es jedoch versäumt hat, sich rechtzeitig ein Eigenheim zu diesen günstigen Konditionen zu sichern, kommt jetzt ins Grübeln. Lohnt es sich trotz der deutlich höheren Finanzierungskosten noch, Wohneigentum zu erwerben oder sollte man lieber weiterhin zur Miete wohnen?
Ende der Tiefzinsphase
Die vergangenen Jahre waren eine Blütezeit für die Immobilienbranche, denn durch die außergewöhnlich niedrigen Kosten für Hypothekenkredite boomte ihr Markt. Plötzlich war es auch Menschen mit einem mittelmäßigen Einkommen möglich, eine eigene Wohnung oder gar ein Reihenhaus zu erwerben, anstatt noch länger zur Miete zu wohnen. Viele von ihnen nutzten diese Niedrigzinsphase als Chance für Investitionen und wagten den Schritt in die neue Freiheit als Eigentümer einer Immobilie.
Eine gute Entscheidung, wie sich jetzt zeigt, denn trotz der gestiegenen Zinsen ist es in den meisten Fällen noch immer günstiger, Zinsen für den Hypothekenkredit seines Wohneigentums zu bezahlen als die Miete für einen Wohnraum, der einem nicht gehört. Denn auch die Mietpreise sind gestiegen und das nicht zu knapp. Dazu kommt, dass Mietzahlungen definitive Ausgaben sind, während das bei einer Finanzierung nur für einen Teil der Kosten zutrifft. Denn sie teilen sich in Zins und Tilgung auf, wobei nur der Zins eine echte Ausgabe ist, während die Tilgung einer Kapitalanlage für den Eigentümer gleichkommt, mit der er einen Vermögenswert aufbaut, der ihm dauerhaft gehört.
Finanzierungskosten niedrig halten
Wer wissen möchte, ob sich für ihn der Wechsel vom Mieter zum Wohneigentümer lohnt, sollte sich unbedingt von Experten beraten lassen. Denn um bei den zahllosen Finanzierungsmodellen, die auf dem Markt geboten werden, den Überblick zu behalten und die richtige Wahl zu treffen, ist man auf die Expertise von echten Branchenkennern angewiesen.
Was niemand, der sich für den Erwerb einer Immobilie interessiert, unterschätzen darf, sind die Kosten, die noch zusätzlich zum Kaufpreis anfallen. Sie reichen von den Notarkosten für die Beurkundung des Kaufs über die Grundsteuer bis zu einer Rechtsschutzversicherung ohne Wartezeit, die unbedingt ratsam ist, weil gerade im Zusammenhang mit dem Erwerb einer Immobilie Details zum Tragen kommen, die leicht zum Gegenstand von juristischen Auseinandersetzungen werden.
Für alle Fälle absichern
Auch wenn der Kauf- oder der Mietvertrag perfekt ist, ist das noch kein Ende der Ausgaben, die mit dem Umzug in ein neues Heim verbunden sind. Daher sollte jeder seine Kosten auch weiterhin aufmerksam im Blick behalten und vorsorgen, damit er nicht durch unvorhergesehene Ereignisse in finanzielle Schwierigkeiten gerät. Eine private Haftpflichtversicherung ist auf jeden Fall eine gute Absicherung gegen Schadensfälle, gegen die man niemals gefeit ist. Der monatliche Beitrag ist gering, doch mit ihm sind selbst Schadensforderungen im fünfstelligen Bereich abgedeckt. Damit kann man als frischgebackener Eigenheimbesitzer weiterhin ruhig schlafen.
Kosten senken
Auch nach dem Ende der Niedrigzinsphase sind die Bedingungen für Kredite vergleichsweise günstig. Wer sich ärgert, weil er noch einen Kredit aus der Zeit abbezahlt, als die Zinsen noch höher waren, kann sich eventuell durch eine Umschuldung finanziell entlasten.