Neuerungen am Finanzmarkt 2013

InvestmentWas jetzt durch AIFM (Alternative Investmentfonds-Manager) gefordert wird, lässt viele Anleger erschaudern. Dies kann man aber auch verstehen bei der anberaumten Zielsetzung, die in erster Linie der Finanzindustrie Vorteile bringen wird.

Was soll am Finanzmarkt konkret geschehen?

Immobilienfonds, Hedgefonds und Private-Equity Fonds sind die renditestärkeren und damit aber auch die risikostärkeren Anlageformen. Und genau deswegen sollen sie in Europa ab Sommer 2013 strengeren und vor allem einheitlichen Richtlinien unterliegen. Davon erhofft man sich in der EU mehr Transparenz. Denn dieser Sektor kann am Finanzmarkt für erhebliche Verwerfungen sorgen. Die hier gehandelten Fonds werden oft als Schattenbanken bezeichnet, weil sie in gewisser Weise intransparent sind. Doch der neue Entwurf kann allenfalls eine Richtung aufweisen. Das größte Problem des neuen Regelwerks ist aber, dass grundverschiedene Bereiche auf dieselbe Art reguliert werden sollen. Und das geht nun mal nicht. Man kann nicht eine Investmentgesellschaft in England mit einem Private-Equity-Fonds in Deutschland gleichstellen. Ob die einzelnen europäischen Länder die Richtlinien 1:1 in nationales Recht einbinden, wie die Niederlande oder Luxemburg, bleibt abzuwarten. Sie können auch eine Goldplating Situation schaffen mit Sonderkonditionen obenauf gepackt. Für Deutschland zumindest wird eine weniger restriktive Anwendung erwartet, als zunächst befürchtet.

Was bedeutet dies aber nun für die Investmenthäuser, um eine AIFM Zulassung zu erhalten?

Nachgewiesen werden muss von den Investmenthäusern ein striktes Management für alle Risiko- und Liquiditätsbereiche. Extern muss eine Verwahrstelle als Treuhänder für die Gelder der Kunden eingeschaltet werden. Zusätzlich zur regelmäßigen Veröffentlichung von Risiko- und Geschäftsberichten müssen auch die Hebelfinanzierungen offen gelegt werden.

Wer wird im Einzelnen reguliert?

Die alternativen Investmentfonds. Dazu gehören die Immobilienfonds, Private-Equity-Fonds, Risikokapital-Fonds oder Hedgefonds. Es werden aber nicht die Produkte sondern die Manager reguliert. Besonders betroffen sind damit alle Anbieter von offenen oder geschlossenen Fonds jeglicher Art, die Kundengelder (Fremdgeld, Hebelfinanzierungen) verwalten. Es ist dann primär auch nicht mehr von Bedeutung, ob sie börsenorientiert sind oder nicht. Auch welche Rechtsform sie haben, ist dann nicht mehr von Bedeutung.
Generell ist Fakt: Wird im verwalteten Vermögen bei Fonds mit Hebelwirkung ein Volumen von 100 Millionen Euro erreicht, benötigen die Anbieter die neue AIFM Zulassung. Handelt es sich um nicht gehebelte Produkte liegt die Grenze bei 500 Millionen Euro. Ein AIFM Pass gilt übrigens für den gesamten Binnenmarkt eines Landes. Ob Kleinanleger Zugang erhalten bleibt den jeweiligen EU-Ländern überlassen.

Warum diese neue Regulierung?

Weil in der Vergangenheit laut EU Meinung alternative Investmentfonds für das weltweite Finanzmanagement zu risikoreich waren. Hedge-Fonds zum Beispiel hätten auf den Aktienmärkten mit Leerverkäufen die teils extremen Schwankungen noch verstärkt. In Deutschland hätten viele offene Immobilienfonds ihre Liquidität nicht finanzgerecht gemanagt und seien deshalb in eine prekäre Situation geraten. Anleger wären zeitweise nicht an Ihr Geld gekommen. Näheres zum anlegerschutz24 findet man hier und auf vielen Portalen.

Quellverzeichnis:
www.manager-magazin.de/finanzen/alternativegeldanlage/0,2828,864710,00.html
www.manager-magazin.de/finanzen/alternativegeldanlage/0,2828,864710-2,00.html