Interbankengeschäfte: So unterhalten Banken ihre Geschäfte untereinander

InterbankengeschäftZu dem Interbankengeschäft gehören alle Aktivitäten auf dem Geldmarkt, die direkt von den Geschäftsbanken ausgehen und das kurzfristige Ausleihen und Verleihen von Geld unter den Geschäftsbanken und Kreditinstituten bedeutet. Neben dem Kreditverleih handelt man zwischen den Banken im Rahmen von Interbankengeschäft mit Aktien und Wertpapieren. In diesem Bereich können die teilnehmenden Banken gute Gewinne erzielen, dieser Geschäftszweig ist und bleibt auch im Bankenwesen ziemlich bedeutend. Dadurch entstehen die sogenannten Forderungen an Kreditinstitute, die als offene Ansprüche einer Bank gegenüber einem anderen Kreditinstitut verstanden werden sollen.

Nicht bei jeder beliebigen Bank möglich

Diese speziellen Geschäfte dürfen nur von Banken durchgeführt werden, die eine extra Zulassung besitzen. Solche Zulassung bekommen nur Banken und Kreditinstitute, die über eine hervorragende Bonität verfügen, damit das Risiko für die handelnden Partner so niedrig wie möglich gehalten wird. Konditionen, die beim Interbankengeschäft entstehen und angewendet werden, werden als Basis für die normalen Kundengeschäfte angesehen. Interbankgeschäft ist ein fester Bestandteil des weltweit agierenden Handel- und Geldsystems. Das betrifft auch den Wertpapier- und den Währungshandel. Nebenbei sind Banken im Rahmen von Interbankgeschäft als wichtige Investoren von Unternehmen vertreten, sie nutzen die Kursunterschiede von Währungen, um ihre Gewinne zu erzielen.

Interbankengeschäft: So wird der Zinssatz errechnet

Zinssatz im Interbankengeschäft heißt FIBOR und bezeichnet den Zinssatz im Interbankgeschäft am Frankfurter Geldmarkt. Zum ersten Mal wurde FIBOR im Jahre 1985 ermittelt und aufgrund der Europäischen Währungsunion 1999 durch den EURIBOR abgelöst. In der Anfangsphase stellte FIBOR einen Durchschnittssatz dar und bedeutete den Zinssatz, zu dem alle zugelassenen Banken am Börsenplatz Frankfurt am Main untereinander Termingelder liehen konnten. Der FIBOR wurde jeden Tag aufs Neu errechnet. Den Satz bekam man täglich von den 19 verschiedenen Kreditinstitutionen in Frankfurt, er wurde immer um 11.00 Uhr veröffentlicht. FIBOR war zudem eine Referenzgröße für viele andere Finanzgeschäfte, wie beispielsweise für variabel verzinsliche Anleihen. Die Veränderungen von FIBOR waren stets als wichtiges Signal für die allgemeine Entwicklung auf dem Zinsmarkt verstanden und wurden für die Zinsanpassungen im Einlagen- und Kreditgeschäft verwendet. Durch Interbankgeschäfte können sich die Banken auch selbst refinanzieren, indem sie in diesen Rahmen Geld aufnehmen und zu festgesetzten Konditionen zurückzahlen. Einige Banken sind zudem im Arbitragegeschäft tätig. Dabei werden Kursunterschiede von Währungen dafür genutzt, um an verschiedenen Orten durch gleichzeitigen Kauf und Verkauf von Währungen die Gewinne zu erzielen. Die Voraussetzung dafür bleibt natürlich die Tatsache, dass in solchen Fällen die Banken an unterschiedlichen Orten auch vertreten werden. Das betrifft in der Regel nur international tätige Banken. Der Geldverleih bleibt jedoch der wichtigste Geschäftszweig im Interbankengeschäft.