„Von einer Kreditaufnahme für das Trading wird im Allgemeinen abgeraten“, so rät auch das Broker Vergleichsportal www.online-broker-vergleich.info. Das ist ein Standpunkt, den beispielsweise Banken vertreten, die dennoch auf ein Aktiendepot durchaus einen Kredit gewähren (mit entsprechendem Abschlag). Das Depot würde dann als Sicherheit dienen. Wer sich aber von einer Bank zur Aktienanlage oder gar zum Daytrading mit gehebelten Derivaten beraten lässt, wird regelmäßig den Ratschlag erhalten, die Spekulation keinesfalls auf Kredit einzugehen.
Grundsätzliches zum Online Trading auf Kredit
Eigentlich liegt der Fall recht klar: Trading soll zum Geldverdienen führen, die Gewinne sind ab der ersten Tradingminute möglich. Mit einer entsprechenden Strategie lassen sie sich ausbauen. Die ersten Kapitaleinsätze können sehr klein sein. Binäre Optionen können Anleger gebührenfrei mit 5 oder 20 Euro Einsatz buchen, im CFD- und Knock-out-Bereich genügen auch 100 bis 200 Euro für die ersten (sinnvollen) Einsätze. Was soll also ein Kredit? Dieser etwas pauschalen Aussage steht die Tatsache gegenüber, dass auch große Könner und Altmeister wie Georges Soros bisweilen auf Kredit spekulieren. Sie beleihen solide Aktiendepots mit beispielsweise 80 % von deren Wert. Die Bank verlangt dann, dass alle Positionen mit einem Stopploss mindestens 80 % unter dem Kurs abgesichert werden, der zum Zeitpunkt der Kreditvergabe festzustellen ist. Daraufhin gibt es einen Kredit für den abgesicherten Wert. Wenn eine Position per Stopploss aufgelöst wird, gehört das Geld der Bank, welche die Pfandrechte darauf besitzt. Der Spekulant nutzt das Kapital aus dem Kredit für andere Geschäfte. Das bedeutet: Online Trading auf Kredit geht doch.
Was wäre das für ein Kredit?
Es wäre ein Kredit zur allgemeinen Verwendung, für den es eine Sicherheit geben muss. Das kann auch das Gehalt des Kreditnehmers sein. Das Geld aus dem Kredit darf er dann beliebig einsetzen, für Anschaffungen, eine Urlaubsreise oder das Online Trading. Das interessiert die Bank nicht mehr. Wenn die Spekulation nicht aufgeht, hat der Trader sein Geld sinnlos verbrannt. Er muss es nur zurückzahlen und sollte den entsprechenden Vorgang in der Familie geheim halten.
Alternativen zum Online Trading auf Kredit
Die erste und sinnvollste Alternative ist das Ansparen des benötigten Geldes. Wenn ein Trader glaubt, dass er eine gewinnbringende Strategie gefunden hat, was sich meistens aus virtuellem Trading ergibt, muss er so viel Geld sparen, dass er damit handeln kann. Da die Einsätze sehr klein sein können, sollte das ohne weiteres gelingen. Sobald dann eine Position im Gewinn steht, kann ihm diese Position einen Kredit gewähren. Das ist praktisch dasselbe wie das Beleihen eines Aktiendepots oder einer Immobilie. Der Trader kann im Umfang seines aufgelaufenen Gewinns ein neues Risiko eingehen.