Forward-Darlehen

Oft gibt es im Leben Situationen, in denen sich Chancen ergeben, man diese aber einfach nicht nutzen kann. Genau dieses Problem gab es über viele Jahre hinweg auch in der Immobilienfinanzierung – immer wenn die Zinsen gerade niedrig waren, befand man sich mitten in der Zinsbindungszeit. Waren sie höher, musste man seinen Immobilienkredit neu festlegen, also wieder eine neue Zinsbindungszeit eingehen.

Um das Problem zu beseitigen haben sich kluge Köpfe das so genannte Forward-Darlehen ausgedacht. Bei einem Forward-Darlehen wird ein Darlehensvertrag abgeschlossen, der nicht sofort beginnt, sondern dessen Beginn noch teilweise weit in der Zukunft liegt. Weil der Vertrag jedoch schon heute abgeschlossen wird, werden auch die Zinsen am Zinsniveau ausgerichtet, das aktuell am Markt herrscht.

Die meisten Kreditinstitute bieten Forward-Darlehen mit einer maximalen Länge von 36 – 48 Monaten an. Für jeden Monat, in dem man das Darlehen in Anspruch nimmt, wird ein Forward-Zuschlag auf den Darlehenszins aufgeschlagen. Mit einem Forward-Zuschlag sichern sich Banken gegen große Zinsunterschiede in der Zukunft ab. Die Ersparnisse, welche Kreditnehmer durch den Abschluss eines Forward-Darlehens bei niedrigen Marktzinsen haben, werden dadurch etwas geschmälert, sind aber immer noch ausreichend hoch.

Die letzten Monate haben auf beeindruckende Weise gezeigt, wie positiv Forward-Darlehen, setzt man sie überlegt ein, auf eine bestehende Immobilienfinanzierung wirken können. Kunden, die vor 6 oder 7 Jahren einen Immobilienkredit zu oft teuren Konditionen abgeschlossen haben, konnten in den letzten Monaten preisgünstig Forward-Darlehen abschließen und sich so für die Zukunft einen Zins sichern, der immer noch deutlich unter dem liegt, was sie heute bereits zahlen.

Die Ersparnis sollte in jedem Fall als Tilgung in den Vertrag gegeben werden, was die Darlehenszeit zum Teil enorm verkürzt.

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