Überziehungskredit

Wer kennt das nicht? Auch wenn die monatlichen Einnahmen mit schöner Regelmäßigkeit auf das Konto fließen, kommt es doch hin und wieder vor, daß es zu einem Engpaß kommt. Die Waschmaschine streikt, das Auto will nicht anspringen oder man entdeckt während einer Urlaubsreise ein Schnäppchen.

Gerade für diese Fälle wurde der Überziehungskredit erdacht. Der Überziehungskredit für Privatkunden heißt Dispositionskredit, für Geschäftskunden heißt er Kontokorrentkredit. Dabei gewährt die Bank oder Sparkasse seinem Kunden – regelmäßige Einnahmen vorausgesetzt – ohne Antragstellung und Bürokratie einen zuvor abgestimmten Geldbetrag, der als Minusbetrag (Soll) auf dem Kontoauszug erscheint.

So kann der Kontostand „unter Null“ geraten, ohne daß man beim nächsten Bankbesuch damit rechnen muß, zu einem ernsten Gespräch gebeten zu werden. Natürlich läßt sich die Bank diese Bereitschaft mit Zinsen bezahlen. So liegt die Zinsbelastung durch einen Überziehungskredit stets über der eines Ratenkredites, der Überziehungskredit steht aber jederzeit zur Verfügung. Deshalb sollte man immer darauf achten, den Überziehungsbetrag im eigenen Interesse möglichst niedrig zu halten.

Bei größeren Anschaffungen sollte man auf den bewährten Haushalts- oder Kleinkredit zurückgreifen, welcher mit einer kalkulierbaren Rate und einem niedrigen Zinssatz die Haushaltskasse weniger belastet. Besondere Obacht ist geboten, wenn man den Überziehungskredit komplett in Anspruch genommen hat. Dann ist jeglicher Spielraum auf dem Konto verloren, jede darüber hinaus gehende Überziehung schlägt besonders hart zu Buche. Wenn der Kreditrahmen einmal gesprengt ist, sind besonders hohe Zinsen für den nicht erlaubten Betrag fällig. Dann sind Zinssätze von 13 – 18% die Regel.