Privatdarlehen sind eine echte Alternative zu klassischen Krediten

Zustandekommen des Privatdarlehens

Wann sich ein Privatdarlehen lohnt

Eine in letzter Zeit immer beliebter gewordene Möglichkeit der Geldbeschaffung ist die Aufnahme eines Privatdarlehens. Gegenüber dem klassischen Bankkredit unterscheidet es sich dadurch, dass der Kreditgeber eine Privatperson ist, die jedoch zum Ausgleich für den erlittenen Liquiditätsverlust ebenso Zinsen verlangen kann. Doch für wen ist dieses Geschäftsmodell lohnenswert, und was gilt es zu beachten?

Privatdarlehen weist gegenüber klassischem Kredit Unterschiede auf

Privatdarlehen werden auch als sogenannte Peer-to-Peer-Kredite bezeichnet, abgekürzt P2P. Sie involvieren, genauso wie ein klassischer Bankkredit, ebenfalls einen Kreditgeber und einen Kreditnehmer, wobei zumindest ersterer immer ein Privatmann und keine Bank ist. Auf Kreditnehmerseite kommen immerhin, anders als dies der Begriff suggeriert, nicht nur Privatleute, sondern auch Unternehmen in Betracht. Wenig Überraschendes findet man, wenn man sich anschaut, wie die Kredite von Privat für Privat entstanden sind:

– Verbreitung mit Etablierung des Internets
– Erstmalige Online-Sichtung im Jahr 2005
– Prinzip war schon 300 v.Chr. in China gängig

Bemerkenswert ist, dass das Modell der Privatdarlehen auf einen breiten Interessenkreis gestoßen ist, sodass im Jahr 2015 in Europa schon 366 Millionen Euro an Privatpersonen auf diese Art und Weise vergeben worden sind. 136 Millionen Euro entfielen dabei auf Deutschland, was gleichbedeutend mit der Einnahme des Spitzenplatzes war. Im Vergleich zum Jahr 2013 bedeutete dies einen rasanten Anstieg von 130 Prozent. Im Durchschnitt liegt die von den Kreditgebern über spezialisierte Onlineplattformen zur Verfügung gestellte Geldsumme bei 6000 Euro für Privatpersonen, während eine entsprechende Finanzierung für geschäftliche Zwecke mit 107.000 Euro wesentlich höher ausfällt. Entscheidend ist gemäß finanzen.net jedoch auch hierbei immer, wie viel Rendite sich der Anleger erhofft und ob er bereit ist, das erhöhte Risiko zu tragen.

Privatpersonen können auch Personen mit weniger Sicherheiten helfen

Kreditgeber ist Privatmann

Auch bei Privatdarlehen findet im Vorfeld eine Bonitätsprüfung statt, um Risiken gering zu halten.
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Für Personen, die sich mit dem Thema Privatkredite noch nicht eingehender beschäftigt haben, stellt sich vor allem die Frage nach den Vorteilen. Ein Irrtum ist, dass auf privatem Wege jeder einen Kredit erhalten kann, auch wenn er von vielen Banken abgelehnt worden ist. Auch Privatkredite sind regelkonform und werden nicht ohne Bonitätsprüfung ausgegeben. Laut den Experten von kreditvergleich.net gilt auch hier: Je besser die Bonität, desto geringer der Kreditzins. Vorteilhaft an Privatdarlehen ist:

1. Antragstellung verursacht keine Zusatzkosten
2. Vergabe wird schnell entschieden
3. Nähe zwischen Kreditgeber und Kreditnehmer
4. Split des Ausfallrisikos

Stellt ein künftiger Kreditnehmer bei einer Bank seiner Wahl einen entsprechenden Antrag auf Vergabe eines Kredits, so verursacht dies bis zum Abschluss des Prozesses zusätzliche Kosten. Indes hilft dies nicht dabei, die Vergabe des Kredits zu beschleunigen und das lästige Warten entfallen zu lassen. Bei einem Privatdarlehen befinden sich hingegen der Kreditgeber und -nehmer regelmäßig auf derselben Stufe, denn beide sind Privatleute. Der beinahe entscheidendste Faktor ist jedoch, dass bei einem Privatdarlehen das Kreditausfallrisiko auf mehrere Investoren verteilt und damit erheblich minimiert wird. Bei einer Bank kann gerade dieser Split nicht stattfinden, sodass es hier besonders bei höheren Summen zu erheblich mehr Absagen kommen wird. Die Leidtragenden sind unter anderem vor allem Selbständige und Freiberufler.

Wie viel Kredit drin ist und was sich damit am Ende bewerkstelligen lässt

Details zum Vertrag

Privatdarlehen eignen sich hervorragend, um finanzielle Engpässe unkompliziert auszugleichen.
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Es ist regelmäßig eine spannende Frage, wie viel Kredit man sich leisten kann und was sich damit am Ende tatsächlich finanzieren lässt. Wer erwägt, über das P2P-Prinzip an benötigtes Geld zu kommen, sollte lediglich kein illegales Vorhaben finanzieren wollen und über die benötigte Bonität verfügen. Viele Interessenten wird es im weiteren Verlauf freuen, dass die Möglichkeiten hinsichtlich der Höhe des Kredits wenig restriktiv gehandhabt werden. Es kommt vielmehr auf Faktoren wie die folgenden an:

• Überzeugung der Kreditgeber
• Selbstdarstellung als lukrative Investition
• Rückzahlungsfähigkeit

Ohne das nötige Talent, sich selbst bzw. sein Projekt als lukrative Investition zu vermarkten, wird man auch online bei einem P2P-Kredit nicht weit kommen. Wichtig zu wissen ist darüber hinaus, dass manche Plattformen nicht nur einen Mindestbetrag für den Kredit vorsehen, sondern diesen auch nach oben hin bewusst deckeln:

Anbieter          Mindestbetrag          Maximalbetrag
Smava                 1000 Euro               120.000 Euro
Auxmoney           1000 Euro                 25.000 Euro

Wie viel Kredit man sich leisten kann, erfährt man durch eine Gegenüberstellung der monatlichen Einnahmen und Ausgaben wie auf bhw.de, sodass am Ende ein freier Betrag übrig bleibt, mit dem problemlos die Raten getilgt werden müssen.

Nachteile von Privatdarlehen beziehen sich vor allem auf Provisionskosten

Motive für fremdes Geld

Infografik: Am häufigsten werden Kredite für Autos und die eigenen vier Wände aufgenommen
Infografikquelle: maxxkredit.de

Trotz aller genannten Vorteile sollte man sich als Interessent für P2P-Kredite auch über die damit verbundenen Nachteile im Klaren sein. So basiert nämlich das Geschäftsmodell der verschiedenen Anbieter im Internet darauf, eine Provision für den Fall zu kassieren, dass Investor und Kreditnehmer zusammenfinden. Diese kommen additiv zu den ohnehin schon nicht gerade geringen Zinsen hinzu. Sie fallen umso höher aus, wenn folgende Faktoren nicht erfüllt sind:

1. Gute Bonität des Kreditnehmers
2. Überzeugendes Geschäftsmodell
3. Absenkung des Ausfallrisikos

Selbstverständlich sind Privatleute genauso wie Banken daran interessiert, das investierte Geld im besten Fall schnellstmöglich mit der gewünschten Rendite zurückzuerhalten. Deshalb werden auch sie sich nicht auf dubiose Investitionen einlassen respektive solche, wo nicht einmal klar ist, dass der Kreditnehmer überhaupt dazu in der Lage sein wird, das Geld zurückzuzahlen. Schufafrei sind deshalb solche Privatdarlehen keinesfalls, weil gerade ein negativer Schufa-Score laut t-online.de ein sehr gewichtiger Faktor ist, der das bei Investoren ungeliebte Ausfallrisiko in die Höhe treibt. Wer hingegen nicht selbst das Geld benötigt, sondern dazu bereit ist, in derartige Kredite zu investieren, sollte kein Geld freigeben, das dringend benötigt wird oder für die Altersvorsorge gedacht ist. Im schlimmsten Fall, der Insolvenz des Kreditnehmers, kann es sonst zu einem bösen Erwachen kommen.

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